Johannes Sumpich: „Der neue Herr Albrecht werde ich nicht“

Johannes Sumpich ist ehemaliger Schüler der Rudolf Steiner-Schule in Wien-Mauer – und ihm gelang unter dem Künstlernamen „Josh.“ 2018 ein „Sommerhit“ mit seinem Lied „Cordula Grün“.  Die nüchterne Bilanz lautet: Platz 1 der österreichischen iTunes-Charts, Platz 1 der Ö3-Hörercharts, Platz 5 auf den österreichischen Singlecharts und den Amadeus Award für den besten Song . In Deutschland erreichte „Cordula Grün“ Platz 27 der deutschen Charts und wurde „Wiesn-Hit 2018“. Mit uns plauderte er über seine Schulzeit und seinen Weg zur Musik.

WAM: Wie ist es dir nach der Waldorfschule ergangen?

Johannes Sumpich: Nach der Schule war ich dann im Gymnasium Anton-Kriegergasse, mehr schlecht als recht muss ich ehrlich zugeben, aber es war bei mir bisschen ein Unterschied, weil ich mir da schon relativ sicher war, dass ich Musik machen möchte. Vielleicht würde ich es jetzt anders sehen, aber damals war es halt ein bisschen gefährlich für mich, weil ich gewusst habe, Musik ist das einzige Studium, wo ich keine Matura brauch. Irgendwann hab ich dann immer mehr Musik gemacht und bin ich eigentlich nicht mehr in die Schule gegangen und hab begonnen mich auf das Musikstudium vorzubereiten.

WAM: Wie bist Du zur Musik gekommen?

Johannes Sumpich: Ich habe angefangen mit Jazzgitarre, da hab überhaupt keinen Plan davon gehabt, obwohl ich bis dahin vermehrt Klassische Musik gemacht habe. In der Schule hatte ich eine Schulband mit Freunden, das war der Beginn zur Popularmusik, wenn man so will. Aber so wirkliche Skills, wie man auf Neudeutsch sagt, hatte ich einfach noch nicht in dem modernen Bereich und da war es gut, dass der Professor, der mich genommen hat, gesagt hat: Du bist zwar ein guter Musiker, aber du hast von Jazz keine Ahnung – aber das kann ich dir beibringen. Am Anfang habe ich sehr viel gelernt und bin dann draufgekommen, dass der Jazz eigentlich nicht hundertprozentig meines ist.

WAM: Wie hast Du dann zu Deinem Stil gefunden?

Johannes Sumpich: Ich bin in ein musikalisches Loch hineingefallen, weil ich nicht mehr genau gewusst habe, was ich machen will. Das war dann auch gar nicht so leicht, weil es auf dem Institut, auf dem ich studiert habe, auch nichts anderes gegeben hat außer Jazz oder Klassik. Dann habe ich selber angefangen Popularmusik zu machen, hab eine Coverband gegründet, mit der ich dann viel gespielt und gelernt habe. Dann war es mein Glück, dass es ein neues Popularmusikinstitut gegeben hat und ich habe ich mir gedacht, dass passt jetzt total für mich und habe einen Lehrerwechsel gemacht. Am Schluss habe ich dann Instrumental und Gesangspädagogik studiert, weil da der Schwerpunkt auf Popularmusik lag. Da habe ich an meiner Stimme gearbeitet in den letzten drei Studienjahren. Im letzten Studienjahr habe ich beschlossen, ich will nicht mehr als Gitarrist oder Künstler für andere arbeiten und da ist es dann etwas spontan entstanden, dass ich etwas Eigenes machen wollte.

WAM: Wie hast du den Musikunterricht in der Schule empfunden?

Johannes Sumpich: Ich hatte in der Schule mehrere Musiklehrer, in der Unterstufe waren es immer die Klassenlehrer und der Musikunterricht war durch die Flöte bestimmt. Das war nicht immer nur ganz meins, muss ich ehrlich sagen. Dreißig Leute, die gleichzeitig flöten, das ist für das Gehör nicht immer so einfach. Aber damals habe ich es auch nicht so wahrgenommen.

WAM: Welche positiven Momente hat Du aus der Schule mitgenommen?

Johannes Sumpich: Mir hat damals total getaugt, dass wir in der Schule die ganzen Projekte hatten, wo man innerhalb der Schulzeit alles machen konnte; besonders, wenn man eine Affinität zur Musik hat. In der Mittelstufe haben wir als Musiklehrerin Angela Schindler gehabt, die hat angefangen mit uns klassische Chorstücke einzustudieren, obwohl wir noch recht jung waren und das hat mir immer irrsinnig viel Spaß gemacht. Das hat sie schon sehr, sehr gut gemacht mit uns. Später kam Stefan Albrecht und mit dem haben wir den 11.-Klass_Singabend gemacht. Als ich damals auf der Bühne stand, wusste ich schon, dass ich Musiker werden will. Diese ganzen Projekte und das Chorsingen, das man ja nicht so oft privat im Musikunterricht macht, haben mir schon sehr gefallen.

WAM: Und wo war es eher schwierig?

Johannes Sumpich: Ich habe mir damals schon schwer getan mir trockenen Prüfungsstoff draufzupacken, aber so wie ich hatte jeder seine Schwächen und ich würde daran gar nicht der Schule die Schuld geben. Ich würde sagen ja, weil ich es nicht bei allen Dingen kapiert hatte, aber irgendwas hat man mir mitgegeben, um mich zurecht zu finden. Ich habe nicht das Gefühl gehabt, dass ich im Vergleich zu anderen Defizite hatte. Und wenn, habe ich gewusst, wie ich damit umgehen kann.

WAM: Wie viele Fernseher hast du?

Johannes Sumpich: Ich habe derzeit einen Fernseher und es wird auch nur einer bleiben. Später in der Schule habe ich einen eigenen gehabt, weil man will sich ja nicht immer das gleiche reinziehen, wie die Eltern. War aber auch nicht so, dass ich das gefühlt hatte, dass es mich so in den Bann gezogen hat, dass ich alles andere vergessen hab. Sozialkontakte waren für mich immer davorzustellen. Wir hatten damals auch eine irrsinnig tolle Klassengemeinschaft und ich habe immer noch viele Freunde, die ich aus der Schule kenne. Und so ist es heute noch: Wenn ich fernsehe, dann nur wenn ich sonst nichts zu tun habe.

WAM: Hast du noch viel Kontakt zu deinen ehemaligen Schulkollegen?

Johannes Sumpich: Ich habe noch nach wie vor Kontakt zu meinen Leuten. Drei meiner besten Freunde sind aus meiner Klasse. Aber sonst haben wir uns leider ein bisschen aus den Augen verloren, hin und wieder sieht man sich mal. Aber jeder hat seinen eigenen Weg eigeschlagen und hat seinen Terminkalender, da wird’s dann immer schwieriger. Wir sind doch schon über zehn Jahre aus der Schule und hatten nur drei oder vier Klassentreffen. Ich freu mich dann immer die Leute zu sehen und hab dann riesen Spaß.

WAM: Die Ehemaligen zu treffen ist also eine Bereicherung?

Johannes Sumpich: Ich habe immer das Gefühl, wenn man Leute aus der früheren Zeit trifft, dass es dann immer sehr viele sehr spannende Gespräche gibt. Schön wäre es, wenn der Verein in eine gewisse Größe übergeht und zum Beispiel Kontakte bereitstellt, wenn man eine Firma gründet oder Projekte macht. Da glaube ich daran, dass man sich gegenseitig unterstützen kann und man sich trifft und draufkommt, dass man gemeinsam was machen kann. In der Musikszene ist es Gang und Gäbe, dass man dieses Networking betreibt. Man geht zu gewissen Veranstaltungen, damit man gewisse Leute trifft.

WAM: Könntest du dir vorstellen, mal in der Schule Musik zu unterrichten?

Johannes Sumpich: Projektweise sicher. Wenn die Schule mal an einem Songwriting-Workshop Interesse hat, kann ich das sicher mal machen. Oder einen Musikabend betreuen und herausfinden wen man noch holen kann oder nach technischer Unterstützung fragen kann. Irgendwann weiß man auch wie es geht, ich habe damals auch wenig Ahnung gehabt.  Aber der neue Herr Albrecht werde ich nicht. Bei den ganzen Sachen, die wir gemacht haben, muss das auch deine Passion sein und du musst es echt auch können. Einen großen Chor leiten, da kann sich nicht jeder, der mal Musik studiert hat, hinstellen. Musikunterrichten und Musik machen sind auch zwei Paar Schuhe.

WAM: Würdest du deine Kinder in die Waldorfschule geben?

Johannes Sumpich: Ich kann die Frage jetzt noch nicht beantworten, weil zum einen meine Freundin keine Waldorfschülerin ist. Und ich glaube, dass, wenn man von außen kommt, muss man sich das zuerst mal anschauen. Es verändert sich ja auch viel mit der Zeit und es sind jetzt Dinge anders, als sie damals waren. Aber es ist für mich auf jeden Fall eine Option.

Johannes Sumpich, Klasse Jahrgang 1993

www.joshsmusik.at

Sein Debütalbum „Von Mädchen Und Farben“ ist nun Erschienen und kann auf allen Plattformen gestreamt oder heruntergeladen werden.

iTunes

Johanna Schwanberg: „Diese Grundhaltung, frei und kreativ zu denken, war das, was mich gefördert hat“

WAM: Gibt es noch Kontakt zu ehemaligen Mitschülern?

Johanna Schwanberg: Ich habe intensiven Kontakt zu etwa sechs Leuten aus meiner Klasse, einer der ehemaligen Klassen von Elisabeth Jordi, auch zu einigen aus anderen Klassen. Aber ich hatte schon eine Zeit von sieben, acht Jahren, in denen ich kaum Kontakt zu WaldorfschülerInnen hatte. Es war keine bewusste Entscheidung, aber es war offenbar in den ersten Studienjahren wichtig für mich, um auch eine eigene Identität jenseits der Schule aufzubauen. In diesen Jahren haben ich viele Menschen kennengelernt und neue Freundschaften mit Leuten ganz anderer schulischer Hintergründe geschlossen. Plötzlich hat es sich dann mit einer Gruppe von sechs ehemaligen WaldorfschullkollegInnen wieder total verdichtet. Das Schöne ist, dass man fast eine familiäre Bindung zueinander hat, als wäre man verwandt. Man braucht nichts über seine Eltern oder die Kindheit zu erzählen. Jeder weiß ja alles wie in einer Familie. Das ist toll.

Natürlich gibt es aber mit denen, die ich öfter sehe, auch Interessenüberschneidungen in Bezug auf Kunst, Literatur oder Architektur, wie etwa mit Margarethe Dietrich, Matthias Goldmann, Christof Stein oder Christian Bauer. Die Waldorfschule als verbindendes Element alleine wäre zu wenig.

WAM: Du hast auch Russisch studiert?

Johanna Schwanberg: Ich habe am Anfang im Nebenfach Russisch studiert, denn die russische Sprache und Literatur haben mich fasziniert, und ich habe mir in der Schule in Russisch immer leichtgetan. Aber ich habe dann gemerkt, dass die Verbindung von bildender Kunst und Literatur meine Hauptinteressen sind und dass es zwar bereichernd ist, Russisch zu können, aber dass ich keine Slawistin werden will. Deswegen habe ich dann aufgehört. Aber es ist immer gut, auch beruflich natürlich, wenn man Russisch kann.

WAM: Wie ging es dann weiter?

Johanna Schwanberg: Ich habe zuerst Literatur- und Kunstwissenschaft studiert, daneben, wie gesagt, Russisch. Das alleine war mir allerdings zu trocken. Als Künstlerkind war ich von der ikonografisch und stilgeschichtlich ausgesprochen historisch ausgerichteten Kunstgeschichte im Wien der 80er-Jahre und der Anonymität an der Uni Wien enttäuscht. Das war nicht das, was ich mir von einer Universität erwartet habe. So habe ich dann an der Angewandten nebenbei mit einem Doppelstudium begonnen: Malerei und Kunsterziehung. Da habe ich mich wieder mehr gefunden, in diesem heimischen Kleineren und Kreativen. Später habe ich ein Doktoratsstudium in Germanistik und Kunstwissenschaft angeschlossen und nebenbei schon angefangen, als Kunstkritikerin für Zeitungen zu arbeiten, weil ich immer gerne und auch lebendig geschrieben habe. Das Schreiben war auch sicher etwas, was in der Waldorfschule mit einem tollen Literaturunterricht gefördert wurde. Zu dieser Zeit habe ich dann auch schon kuratiert und Ausstellungen realisiert. Zudem hatte ich bereits während des Doktoratsstudiums eine halbe Uni-Stelle für Kunstwissenschaft und Ästhetik in Linz, mein Arbeitsfeld hat sich zunehmend in konzentrischen Kreisen ausgeweitet.

WAM: Wie bist Du dann in das Dom Museum Wien gekommen?

Johanna Schwanberg: Im Jahr 2012 habe ich von der Ausschreibung meiner jetzigen Stelle erfahren. Das Museum war bereits geschlossen, denn die Erzdiözese Wien wollte das ehemalige 1933 gegründete Dom- und Diözesanmuseum, wie es früher hieß, komplett neu positionieren: Es hat wunderbare historischen Kunstwerke wie das berühmte Rudolfsporträt, aber auch die umfangreiche Sammlung Otto Mauer mit bedeutender österreichischer Nachkriegskunst.  Da habe ich mir gedacht: Unglaublich, bei dieser Herausforderung kommt alles zusammen, worauf ich jetzt zwanzig Jahre hin hingearbeitet habe: Vom Vermitteln über Ausstellen und Forschen, und das alles mit alter und gegenwärtiger Kunst. Ich habe dann auch das Hearing gewonnen und anschließend vier Jahre mit einem großartigen Team alles neu aufgebaut: die Sammlungspräsentationen, die Shopartikel, die Publikationen, die Multimediaguides,  die Corporate Identity, ein Kreativ-Atelier, das  Personal, das Depot und vieles mehr. Es ist phantastisch, wenn man einen Job hat, in dem man sich so kreativ verwirklichen kann.  Schließlich kam noch dazu, dass ich auch die Geschäftsführung übernommen habe. Das macht mir überraschenderweise sogar mehr Spaß, als ich gedacht habe.

WAM: Warst Du als Waldorfschülerin auf die harte Realität vorbereitet?

Johanna Schwanberg: Es sind viele wirtschaftliche Dinge in diesem Job gefordert, die weder mein Schwerpunkt gewesen sind, noch sind sie in der Waldorfschule gefördert worden. Aus meiner Sicht ist es eines der Defizite, dass Geld, zumindest zu meiner Zeit, kein Thema in der Schule war. Aber wir leben nun leider auch in einer Welt der ökonomischen Zwänge. Ein gewisser Realismus und etwas mehr Weltverankertheit würden sicher nicht schaden. Umgekehrt schafft die stark kreative und humanistische Orientierung der Waldorfschule Freiräume, um kreativ denken und handeln zu können. Obwohl ich nicht sehr begabt in Mathematik bin, war ich bei der Matura ausgesprochen gut in diesem Fach! Das hängt damit zusammen, dass mir einfach niemand etwas verdorben hat. Ich glaube, das größte Geschenk in einer Schulausbildung ist, wenn man nicht eingeredet bekommt, dass man irgendwas nicht kann. Ich bin mit einem großen Selbstbewusstsein von der Waldorfschule gegangen und habe das Motto „Du kannst dir alles erarbeiten und auch deine Schwächen durch Fleiß kompensieren“ umgesetzt. Im Berufsleben wurde mir immer wieder rückgemeldet, dass ich Hierarchien nicht ganz so ernst nehme und meine Meinung auch dort sage, wo ich Autoritäten gegenüberstehe oder auf Widerstand stoße. Das ist sicher eine Prägung der Waldorfschule: Für mich ist jeder Mensch gleich, egal in welcher Position er sich befindet.

WAM: Wurde durch den Kunstunterricht in der Schule Dein Interesse geweckt?

Johanna Schwanberg: Was ich wichtig finde, wenn ich es jetzt mal so runterbreche, ist, dass das kreative Denken und Potenzial sehr gefördert werden. Dass ich nicht eingeschränkt wurde durch kognitive Zettelausfüllgeschichten. Diese Grundhaltung, frei und kreativ zu denken, war das, was mich gefördert hat. Das Künstlerische kam stark durch meine Familie; mein Vater ist Bildhauer. Da war die Waldorfschule sicherlich nicht schädlich, aber ich kann nicht beurteilen, wie fördernd sie war, weil es in der Familie so stark präsent war. Zu Beginn des Studiums an der Kunsthochschule war der künstlerische Waldorf-Hintergrund sogar schwierig, weil die Ecken und Kanten in meiner Arbeit gefehlt haben und ich dieses weiche Schichtmalen erst wieder aus meinem Kopf kriegen musste.

WAM: Wie viele Fernseher besitzt Du?

Johanna Schwanberg: Wir hatten in meiner Kindheit einen Fernseher und ich bin auch in keiner strengen Antroposophenfamilie aufgewachsen. Das war vielleicht auch gut, sonst hätte ich mich wahrscheinlich mehr dagegen aufgelehnt. Heute haben wir auch einen Fernseher, mein Mann ist Journalist und schaut natürlich immer die Nachrichten.

WAM: Sind deine Kinder in der Waldorfschule?

Johanna Schwanberg: Ich bin sehr froh, dass ich damals diesen Weg gehen konnte, habe es aber nicht als absolut notwendig für meine Kinder empfunden, dass sie die Waldorfschule besuchen. Ich hatte das Gefühl, dass sie durch meine Prägung und meine pädagogische Grundhaltung ohnehin sehr viel Waldorfgedankengut mitbekommen haben. Vielleicht war ich selbst auch neugierig, wie ein anderer Weg aussehen könnte. Das kannte ich ja gar nicht, da ich sowohl den Waldorfkindergarten als auch die -schule besucht habe. Im Laufe der Jahre habe ich allerdings schon immer wieder auch Zweifel bekommen, ob die Waldorfschule für meine Kinder nicht doch besser gewesen wäre ohne den wahnsinnigen Schularbeitsdruck, unter dem sie stehen. Am meisten stört mich eigentlich an dem „Nicht-Waldorfsystem“  dieser ständige Überprüfungscharakter. Im Vergleich zu meinen Kindern habe ich eine sehr entspannte Jugend gehabt, indem ich nicht dauernd von einem Test zum nächsten musste. Aber wir wohnen mitten in der Stadt und haben uns als zwei berufstätige Eltern für die Schule ums Eck entschieden.

WAM: Was erhoffst Du Dir von einem Ehemaligenverein?

Johanna Schwanberg: Ich konnte während des Aufbaus meiner Karriere  kein Waldorfnetzwerk nutzen, aber es ist ausgesprochen begrüßenswert, wenn Ehemalige sich gegenseitig fördern und beruflich weiterbringen. Ein berufliches Netzwerk über die Waldorfschule zu haben, könnte besonders für junge AbsolventInnen extrem hilfreich sein. Ich denke, dass wir uns als WaldorfschülerInnen nicht nur menschlich treffen sollen – was auch wunderschön ist –, sondern auch das Potenzial unserer ganzen Begabungen und beruflichen Erfolge nützen, um uns gegenseitig zu unterstützen. Bei mir ist der Zug schon abgefahren, ich bin meinen Weg gegangen, aber jetzt kann ich vielleicht anderen helfen.

Johanna Schwanberg, Klasse Jahrgang 1972
Klassenlehrer: Felix Götze und Elisabeth Jordi
Tutoren: Helmut Wagner und Michael Holdrege

www.dommuseum.at

www.facebook.com/DomMuseumWien

70er Jahre Ball der 12. Klasse

Motto: „Flower Power – 70er Jahre“

Samstag, 5. Mai 2018, Einlass 20:00 Uhr, Eröffnung 21:00 Uhr

Es erwarten Euch spannende Programmpunkte wie zum Beispiel:

– Fulminante Eröffnung, Tombola
– Rap von und mit David
– Gemeinsame Quadrille
– Mitternachtseinlage der 9. Klasse
– Live-Musik, Lehrerband
– … und viele schöne und unvergessliche Momente …

Karten an der Abendkassa ab 19.30 Uhr, Kartenpreis:
€ 18,00 für Erwachsene
€ 14,00 für SchülerInnen

2. Jahreshautpversammlung mit anschließendem WAM-Fest

Wann:

14.

April 2018

 

Wo:

Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer, Endressstraße 100, Kleiner Festsaal

Jahreshauptversammlung: 17:00 Uhr

WAM-Fest: 19:00 Uhr

Christof Stein: „Es zählt ausschließlich die Fantasie“

WAM: Warst du immer so wie jetzt mit der Schule verbunden?

Christof Stein: Nein, eine Zeit lang überhaupt nicht. Aber das hatte viele Gründe. Wenn man sich jetzt anschaut, wie viele von der Schule abgegangen sind, dann sind das sicher einige Hunderte. Und es werden sicher einige sein die dann im Off waren – aber so wie ich, wie mein Sohn Emil dann in die Schule gekommen ist, wieder da waren und sich engagiert haben.

WAM: Gibt es ein Netzwerk?

Christof Stein: Ich glaube die Ehemaligen sind gut vernetzt. Vor allem, dass die Leute aus der eigenen Klasse natürlich gut vernetzt sind.  Wir haben zwar ein zehnjähriges Klassentreffen gemacht, aber das fünfzehnjährige und das zwanzigjährige ausgelassen. Irgendwie kam die Idee auf, wieder eines zu machen und die Nicoletta Monaco und ich haben das Projekt übernommen und alle Ehemaligen aufgetrieben. Jeder hat sich auch gefreut, dass es wieder ein Klassentreffen gab und es war wirklich grenzgenial. Es ist wieder eine eigene Dynamik entstanden und bei einer Geschäftseröffnung haut man eine Einladung raus und es kommt zumindest  die Hälfte der Klasse, unfassbar! Oder wenn jemand einen runden Geburtstag hat, kommen wieder einige. Wenn man sich trifft,  ergeben sich gleich Synergien, man ist gleich total Stolz und wieder beim Thema. Im Sinne von unserer Kreativität, unseren Unternehmergeist, Spirit oder was auch immer wir daraus schöpfen. Letztendlich ist es bei jedem sehr präsent, dass es die Grundlage für das ist, was man eigentlich tut.

WAM: Wie hat dich die Schule für deinen Lebensweg geprägt?

Christof Stein: Ohne die Schule würde ich nicht das machen was ich mache, muss man echt sagen. Man hat mir von Anfang an die Möglichkeit gegeben, meine Qualitäten auszuschöpfen und zu entwickeln. Und die Qualität die ich nicht hatte, für die hat man mich auch nicht abgestraft. Ein kleines Beispiel: Ich habe russisch einfach völlig ignoriert und habe währenddessen immer die Fußballmannschaftsaufstellungen studiert. Und ich habe es auch ignorieren können, weil ich deswegen nicht durchgeflogen bin. Damit kritisiere ich überhaupt nicht, dass es Russisch gibt, aber ich habe auf der einen Seite eine wahnsinnige Musikalität, aber überhaupt keinen Zugang zu Sprachen.

WAM: Was kommt dir in den Sinn, wenn du auf deine Schulzeit zurückblickst?

Christof Stein: Ich war nie ein guter Schüler und mit dem Lernen war ich sehr langsam. Wenn ich woanders gewesen wäre, wäre es mir wahrscheinlich nicht so leichtgefallen. Jeder Waldorfschüler hat seine Qualität, die er dann völlig anders einsetzt. Meine Qualität ist das Organisatorische, ich habe schon in der Schule sämtliche Organisationen übernommen und ich war schon der brillante Geschäftsmann. Man hat mich mit zehn Jahren schon als Verkäufer für Wachskreiden am Weihnachtsbasar eingesetzt und von einem mal auf andere sind Ihnen die Waschkreiden auf halber Strecke ausgegangen und sie haben verzweifelt überlegt, wo bekommen wir noch welche für den nächsten Tag her, weil alle weg waren. Ich habe sie wie ein Händler am Fischmarkt in Hamburg angepriesen, als wären sie das geilste Produkt überhaupt. Da hab ich dann meine Führungsqualitäten irrsinnig gut entwickeln können.

WAM: Wie kannst du deine gelernten Qualitäten heute einsetzen?

Christof Stein: Meine Stärke ist, dass ich Leute ganz gut begeistern kann. Ich habe fünf Jahre beim AMS unterrichtet und habe Klassen mit ausschließlich Langzeitarbeitslosen gehabt, die zwangsverpflichtet waren und nicht aus Interesse gekommen sind, sondern damit sie ihre Notstandshilfe bekommen. Dann war es so, dass ich die Gruppe nach ein oder zwei Stunden so bei den Eiern hatte, dass wir unabsichtlich über eine Stunde länger gemacht haben, ohne dass es einer gemerkt hätte. Es war einfach so spannend für alle und am Schluss haben einige richtig mitgearbeitet.

WAM: Was wäre für dich ein Ziel für den Ehemaligenverein WAM?

Christof Stein: Ich denke mir, da gibt es so viele Ehemalige, die Dinge auch weitergeben können aus den eigenen Erfahrungswerten und was sie gelernt haben, aus dem Leben heraus, dass sie die jetzigen Schüler zu vielleicht noch fertigeren Menschen werden lassen können.

WAM: Was hat dir am meisten an der Schule gefallen?

Christof Stein: Gefangen war ich ab der Oberstufe. Es hat dann überhaupt nichts mehr gegeben, was mir nicht gefallen hätte, da war Russisch aber schon weg. Mir sind immer die Pausen viel zu lang gewesen und ich wollte lieber schon weiter machen. Und da bist du am richtigen Weg, wenn es so geil ist, dass man das Gefühl hat, dass die Pause zu lang ist. In Wirklichkeit kommt es im Leben gar nicht so darauf an, was man auswendig gelernt hat oder wo man überall mit einem Einser abgeschlossen hat. Es zählt ausschließlich die Fantasie! Wenn du eine gute Fantasie hast, kriegst du immer einen Job.

WAM: Wie viele Fernseher hast du?

Christof Stein: Ich habe mehrere Fernseher. Da gibt’s eine gute Geschichte. Ich war der erste in der Klasse der sich selber einen Fernseher gekauft hat, da war ich vierzehn. Einen Farbfernseher, den hab ich mir selber verdient, der hat ein Schweinegeld gekostet, 14.000 Schilling, also wirklich, wirklich viel Geld. Aber ich wollte ihn haben, denn es war wirklich lustig, gemeinsam Fußball zu schauen. Es war damals Weltmeisterschaft und ich wollte zeige, dass ich das schauen kann und will. Meine Geschwister durften hin und wieder auch schauen, mussten aber Gegenleistungen erbringen. Das Konzept ist echt gut aufgegangen. Ich bin jemand der sehr gerne Nachrichten schaut und ich habe bei mir Zuhause vier Fernseher stehen. Klingt blöd und es ist auch nicht so, dass alle gleichzeitig laufen, aber ich finde es total schön BBC oder NTV neben dem Arbeiten zu schauen. Aber sonst bin ich kein großer Fernsehkonsument.

Christof Stein, Klasse Jahrgang 1971
Klassenlehrerin: Hiltraut Theberath
Tutor: Hannes Reisser

Hoserln für den Schulneubau

 

Am 10. September, könnt ihr für die Steiner-Schule durch den Wald hoserln: Der Reinerlös des Waldorflaufes kommt dem Neubau auf 113 Zugute!

Der Waldorflauf startet am 10. September um 9 Uhr beim Sternengarten nahe der Wotrubakirche.

Die online-Anmeldung unter www.mauer-waldorflauf.at ist noch bis 06.September 2017, 23:59 Uhr offen.

Nachnennungen sind am 8. 9. von 9:00-18:00 Uhr und am 9. 9. von 9:00-12:00 Uhr in der Rudolf-Steiner-Schule möglich.

Alles Details findet Ihr unter:

http://www.mauer-waldorflauf.at/

Jeder Tag ist ein Abenteuer – Lukas Neugebauer

 

Quer durch Südamerika abseits der Trampelpfade

Südamerika ist mehr als Machu Picchu. Bersteigen bis über 6000m, tagelanges Trekken, Sternenhimmel und Flamingos in der Wüste, Dschungelabenteuer, die schönsten und gleichzeitig gefährlichsten Gegenden in Venezuela und andine Philosophien lassen sich in einer 5 monatigen Reise abseits touristischer Ziele erleben.

 

Wann: Freitag, 2. Juni 19:00 – 22:00

Wo: Waldorfschule Wien Mauer – Kleiner Festsaal

WAM-Fest und Jahreshauptversammlung

Wir laden sehr herzlich ein zu:

1. Jahreshauptversammlung des 

Ehemaligenvereins Waldorf Alumni Mauer

Und anschließendem:

 

WAM-Fest

Ehemalige spielen auf – Ehemalige stellen vor

Viel Zeit zum Plaudern, Austauschen, Erinnern und Vernetzen

WAM-Partnerbörse

WAM-Büffet, (Spritz-)Wein, Bier, Saft

 

Wann: 29. März 2017

Wo: Rudolf-Steiner-Schule Mauer, Endresstraße 100, Kleiner Festsaal

Jahreshauptversammlung: 18:00 Uhr

WAM-Fest: 19:00 Uhr

 

„Party-Crashen“ in Linz

Waldorf Alumni Mauer besuchte die Auftaktveranstaltung des Ehemaligenvereines in Linz

 

In Linz beginnt’s – jetzt auch. Ein halbes Jahr nachdem sich unser Ehemaligenverein Waldorf Alumni Mauer (WAM – in Freiheit entlassen) formiert hatte, kamen auf einmal Einladungen von der Freien Waldorfschule Linz: Auch hier bildet sich eine Plattform für ehemalige Schülerinnen und Schüler – und zum Auftakt luden sie gleich zu einer groß angelegten Veranstaltung im Turnsaal.
Da ist gleich einmal Vernetzen angesagt und so pilgerte am 21. Oktober 2016 eine Delegation von vier WAM-Vorstandsmitgliedern nach Linz: Obmann Paul Langfelder, Kassier Matthias Köck, Simon Egger (Wiesbier) und meine schriftführende Wenigkeit.
Als wir „Party-Crasher“ (denn angekündigt hatten wir uns vorsorglich nicht) in der Freien Waldorfschule Linz eintrafen, wurden wir höchst verblüfft aber umso herzlicher begrüßt – und standen plötzlich vor einem eigenen Ehemaligen aus dem Maurer Schlössel: Unser noch immer schmerzlich vermisster Ex-Eurythmie-Lehrer ist gleichzeitig ehemaliger Schüler von Linz. Er kam nicht ohne WAM-Beitrittsformular davon.
Wie sich herausstellte, handelte es sich bei der Veranstaltung um den großen Auftakt, der zur Vereinsgründung führen soll – falls die Initiative auf entsprechendes Interesse stößt. Und daran kann angesichts des prall gefüllten Turnsaales nun eigentlich kein Zweifel mehr bestehen.
Dafür wurde den Besuchern auch einiges geboten: Eine kurzweilige Gesprächsrunde, ein schwer beeindruckender Poetry-Slam einer jungen Ex-Schülerin und natürlich ein Büffet zur Unterfütterung des angeregten Austausches. Und wir mussten durchaus anerkennen, dass auch die Linzer etwas vom Aufstrich-machen verstehen – und das obwohl unsere WAM-Brötchen ja fast schon einen geradezu legendären Status genießen.
Im Zentrum stand aber – für uns – natürlich der Austausch von Plänen und Erfahrungen. Wir erfuhren etwa, dass man den Mitgliedsbeitrag durchaus auch höher ansetzen kann (nein, wir werden unsere niederschwelligen 12 Euro pro Jahr trotzdem nicht erhöhen!) – wir brachten wiederum unser Modell der gestaffelten Beiträge ein, das frischen Absolventinnen und Absolventen sehr entgegen kommt. Auch konnten wir die Linzer in ihrer Überlegung bestärken, gleich auch ehemalige Eltern und ehemalige Lehrer miteinzubeziehen.
Und als wir dann darüber plauderten, dass auch in Salzburg und Innsbruck Ehemalige dabei sind, sich zusammenzuschließen, stand gleich die nächste Idee im Raum: Wie wäre es mit einem österreichweiten Treffen oder gar einer Tagung für Ex-Waldis? Dieses Ei gilt es aber erst zu legen.
Die Linzer Initiative ist bereits auf facebook aktiv unter: FWSL Absolventen Alumni

Roman David-Freihsl

Wir unterstützen die Schule – beim Feiern

Das WAM-Team betreute die Heurigen-Station mit Demeter-Weinverkostung beim Sommerfest

 

Eines der Ziele unseres Ehemaligenvereines ist es natürlich, nach Möglichkeit auch die Schule selbst zu unterstützen – und wie geht das am einfachsten? Genauso, wie wir es in der Schule gelernt hatten: Mit hackeln! 😉
Der Veranstaltungskreis der Steiner-Schule hatte im Frühjahr bereits hin und her überlegt, wer denn die Heurigen-Station beim Sommerfest betreuen könnte. Denn: Oberstufenschüler, die Alkohol ausschenken? Geht gar nicht. Wir WAM-ler wiederum wollten nicht einfach nur komisch herumstehen und mit unseren Beitrittsformularen herumwacheln – und so boten wir an: Wir übernehmen das.
Das war nicht nur eine hervorragende Gelegenheit, unsere WAM-Brötchen unters Volk zu bringen, sondern auch den Bio-Hauswein der Schule mit einer speziellen WAM-Weinverkostung zu ergänzen. Alles Demeter-Weine, die wir bei Winzern und im Bioladen „aus gutem grund“ organisiert hatten. Vielen Dank „Esche“ für die Unterstützung!
Die Stimmung war hervorragend – und es wurde gefeiert bis in die Puppen.
Und da hilft man doch gerne!

Roman David-Freihsl